„Le Grand Départ” – der Start der Tour de France findet in diesem Jahr in der Fahrradstadt Utrecht statt. Fünf Jahre mussten die Niederlande warten, bis die Tour de France in dem wohl fahrradfreundlichsten Land der Welt erneut ihren Auftakt feiert. Mit dem Fest rund um das Radrennen möchte sich die viertgrößte Stadt der Niederlande auch als Fahrradstadt positionieren.
Tour de France-Auftakt in Utrecht 2015
Aus gutem Grund legt die Welt – zumindest der fahrradbegeisterte Teil – am Samstag, 4. Juli, ihr Augenmerk auf das kleine Holland und das zum sechsten Mal. Fünf Jahre zuvor durfte die Hafenstadt Rotterdam die Radsportprofis zum Start der Tour de France begrüßen.
Startpunkt in Utrecht ist das Messegelände, von dem die Sportler nach einem Eröffnungszeitfahren von 13,7 Kilometern die Stadt durchqueren. Die Strecke führt die Sportler durch die Altstadt, zur Maliesingel und am berühmten Eisenbahnmuseum vorbei. Auch die zweite Etappe am Folgetag startet im Herzen der Stadt und führt durch die Straßen des historischen Zentrums, unter den Domtoren – Wahrzeichen der Stadt und höchster Kirchturm in den Niederlanden, hindurch. Etappenende ist am Sonntag, 5. Juli, in der „Maliebaan“. Dort wurde 1883 der erste niederländische Radsportverband gegründet. Ebenfalls auf der Maliebaan befindet sich der älteste Radweg der Niederlande, der an einem Sonntagnachmittag im Jahre 1885 für Radfahrer eröffnet wurde.
Weniger als 100 Tage bis zum „Le Grand Départ“
Utrecht zählt seit dem 26. März die letzten Tage bis zum großen Start der Tour de France. Das 100-Tage-Programm umfasst Aktivitäten in den Bereichen Sport, Kultur und Wissenschaft. Schulhöfe, das örtliche Stadtbüro und das Museum Speelklok (Spieluhrenmuseum) werden Schauplatz von verschiedenen Workshops und Informationsveranstaltungen rund um das Radsportevent.
Utrecht – jung und athletisch
Mit 17.000 Kilometer langen Fahrradwegen und rund 4.500 Kilometer langen nationalen Radrouten, sind die Niederlande die Fahrradnation schlechthin. Utrecht gilt als das schlagende Sportlerherz des Landes und fördert insbesondere junge Talente. So überrascht es nicht, dass die Sportbeteiligung in der holländischen Stadt mit 70 Prozent den nationalen Durchschnitt überschreitet. Ein großes Angebot an In- und -Outdoor Sportarten macht die Stadt zu einem Treffpunkt für Sportinteressierte.
Fahrräder, soweit das Auge reicht
Dass sich die sportlichen Aktivitäten aber vor allem auf das Radfahren konzentrieren, zeigt auch die Stadtplanung für die kommende Zeit.
In den nächsten Jahren plant Utrecht seine Investitionen in sichere und schnellere Radrouten und mehr Fahrradparkplätze zu intensivieren. Angefangen mit dem weltweit größten Fahrradlager, welches direkt neben dem Hauptbahnhof errichtet und für 12.500 Fahrräder Abstellfläche bieten soll. Insgesamt entstehen 33.000 neue Plätze, an denen die Utrechter ihre „Fietsen“ parken können.
Neben den rund 90.000 Radfahrern, die allein im Zeitraum von 7 bis 19 Uhr im Stadtzentrum gezählt werden, trifft man häufig auf Fahrradkuriere. Seit nunmehr neun Jahren beherrschen sie die Straßen in und um Utrecht als schnellste und nachhaltigste Transportform.
Das Herz der Niederlande
Neben der Tour de France und vielen Möglichkeiten, die Stadt mit dem Fahrrad zu erleben, wartet die Studentenstadt – mit dem ICE von Köln aus nonstop in nur rund 2,5 Stunden erreichbar und nur 20 Minuten Zugfahrt von Amsterdam entfernt – mit einem üppigen Angebot an Kunst und Kultur auf. Kompakt genug, den historischen Stadtkern zu Fuß zu entdecken und mit über 300.000 Einwohnern groß genug, um internationale Festivals, überraschende Museen und trendige Läden zu erleben, bietet Utrecht seinen Besuchern genug Möglichkeiten für einen abwechslungsreichen Aufenthalt.
Sehenswertes in Utrecht
Neben einem Besuch des Domturms, der mit 112 Metern der höchste in den Niederlanden darstellt, hat die Stadt Utrecht in der gleichnamigen Provinz noch andere architektonische Highlights zu bieten. Das 1924 erbaute Rietveld-Schröder-Haus ist eines davon. Seit 15 Jahren trägt es den UNESCO Weltkulturerbe-Status und ist noch heute ein echter Hingucker. Wem das Hasenmädchen „Miffy“ ein Begriff ist, der sollte einen Besuch im Dick-Bruna-Haus nicht missen – vor allem nicht in diesem Jahr. 2015 feiert die Ikone, Kinderfigur und Marke ihren 60. Geburtstag und ist Hauptfigur in der „The Miffy Art Parade“, in dessen Rahmen 1,80 Meter große Miffy Figuren von insgesamt 60 Künstlern gestaltet werden.
Weitere Informationen unter
www.visit-utrecht.com
www.miffyartparade.com
www.holland.com