Seit dem 1. Januar 2013 gilt in Kroatien für Speisen und Getränke in Hotels und Restaurants ein deutlich reduzierter Mehrwertsteuersatz von nur noch 10 Prozent. Mit der Neuregelung will die kroatische Regierung dem Tourismus im Lande auf die Sprünge helfen.
Bislang wurden Hotel- und Restaurantbetreiber zwischen Adria und Zagreb mit einem deutlich höheren Mehrwertsteuersatz von 25 Prozent besteuert. Im Jahr des EU-Beitritts Kroatiens, der für den 1. Juli 2013 geplant ist, will das Tourismusministerium mit der Steuersenkung die Rahmenbedingungen verbessern. Wenn die Gastwirte ab sofort nur noch 10 Prozent Mehrwertsteuer zahlen müssen, könnten sie diesen Wettbewerbsvorteil an ihre Kunden weitergeben. Ob sie dies tatsächlich tun und Bier, Wein und Grillteller in diesem Jahr günstiger werden, wird sich nun zeigen – zumindest sollten die Preise in diesem Jahr stabil bleiben und nicht steigen.
Für das Jahr 2013 setzt Tourismusminister Veljko Ostojić auf Kroatiens EU-Beitritt und auf die abgesenkte Steuer: „Beide Faktoren bedeuten einen Wettbewerbsvorteil im Mittelmeerraum.“ Außerdem erhofft er sich mehr ausländische Investitionen im Tourismus, der derzeit rund ein Fünftel des Wirtschaftsvolumens Kroatiens ausmacht. Nach Darstellung des Ministeriums braucht Kroatien die Investoren, um die stagnierende Wirtschaft anzukurbeln.
In vielen EU-Ländern gelten in der Hotellerie oder Gastronomie reduzierte Mehrwertsteuersätze. Die Steuersenkung in Kroatien bezieht sich auf Wein, Bier, nichtalkoholische Getränke und sämtliche Speisen, die in Restaurants und Hotels konsumiert werden. Genau wie in Frankreich, wo vor drei Jahren die Mehrwertsteuer für die Gastronomie von 19,5 auf 5,5 Prozent gesenkt wurde, hofft das Tourismusministerium in Zagreb jetzt auf niedrigere Preise und mehr Beschäftigung in der Gastronomie.
Repräsentanten der Gastronomie und Hotellerie in Kroatien kündigten für die Saison 2013 allgemeine Preissenkungen an. Konkreter wurden die Familien- und Kleinhotels, deren Vereinigung mitteilte, dass die Preise für heimisches Wasser und für Weine um fünf bis zehn Prozent fallen werden.
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