Islands Hauptstadt Reykjavik ist einer der schönsten Orte der Welt, um bereits im November in Weihnachtsstimmung zu kommen. Am 29. November öffnet das „Christmas Village“, ein traditioneller Weihnachtsmarkt mit vielen Ständen, die außergewöhnliche Geschenke „made in Iceland“ anbieten.

Auf dem Austurvöllur -Platz mitten in der Stadt erstrahlt jedes Jahr ab dem 30. November eine riesige Tanne, ein Geschenk Norwegens, in weihnachtlichem Glanz. In Kombination mit einer Island-Tour entlang des „Golden Circle“, einer 300 Kilometer langen Rundreise zu Sehenswürdigkeiten wie   dem großen Wasserfall Gullfoss oder dem bekannten Geysir Strokkur ist ein vorweihnachtlicher Trip nach Reykjavik genau das Richtige, um dem Vorweihnachtsstress daheim zu entfliehen.

Shoppingspaß und Mitternachtsmesse  

Thorláksmessa, die Messe zu Ehren des isländischen Schutzheiligen Thorlak Thorhallsson, wird am 23. Dezember gefeiert. Die Geschäfte öffnen an diesem Tag bis kurz vor Mitternacht und bieten so allen Last-Minute-Shoppern die Chance, relativ entspannt schöne Geschenke zu finden. Viele Isländer putzen an diesem Tag ihre Wohnungen, schmücken den Baum und gehen in die Mitternachtsmesse. Das eigentliche Fest und die Bescherung finden auch auf der Insel am Abend des 24. Dezember statt.

Weihnachten im Superlativ: 13 freche Weihnachtstrolle

© Northern Iceland

The Yule Lads © Northern Iceland

In Island ist der Weihnachtsmann frech, jugendlich, ausgebufft, und es gibt ihn gleich in dreizehnfacher Ausführung: Die Jólasveinar , was übersetzt soviel wie Weihnachtskerle heißt, stibitzen Nahrung, treiben Schabernack mit den Tieren im Stall und wohnen der Legende nach am See Myratn in einem Lavafeld. Die dreizehn Trolle sind die Söhne des Riesen-Ehepaares Grýla und Leppalú ði und tragen Namen wie Giljagaur (der Milchrahmdieb), Þvörusleikir (der Kochlöffelschlecker) oder Hurðaskellir (der Türknaller).

Die Kobolde treiben zwischen dem 12. und dem 24. Dezember allerlei Unfug und legen den Kindern jeden Tag kleine Gaben in die Schuhe. Für artige Mädchen und Buben gibt es Süßes, für kleine Rabauken auch gern mal eine Kartoffel. Bis zum Dreikönigstag verschwinden die Trolle mitsamt ihrer riesigen Eltern nacheinander wieder.

Eine Katze als Ausrede für neue Festtagskleidung

Isländer haben eine besonders gute Ausrede dafür, eigens für den Heiligen Abend einzukaufen und sich in Schale zu werfen: Eine Legende besagt, dass die schaurig aussehende Riesendame Grýla in der Weihnachtsnacht ihre grausame schwarze Katze losschickte, um alle faulen Menschen aufzufressen. Jólaköttur , so heißt der blutrünstige Vierbeiner, holt sich jeden, der nicht fleißig war und es nicht geschafft hat, die Wolle der Schafe bis zum Winter zu Kleidung zu verarbeiten. Deshalb tragen die meisten Isländer am heiligen Abend zum Beweis neu gekaufte Sachen.

Weihnachtsbäume aus Holz  

Da auf ihrer Insel seit jeher nur wenige Bäume wuchsen, wurden die Isländer erfinderisch und zimmerten sich Weihnachtsbäume aus Holz, die sie grün anmalten und mit grünen Zweigen und Kerzen schmückten. Auch wenn inzwischen echte Weihnachtsbäume vom Festland nach Island gebracht werden, halten viele Familien an dieser Tradition fest. Die Bäume werden übrigens nicht nach dem Heiligen Abend umgehend wieder entschmückt, sondern bleiben bis zum Dreikönigsfest am 6. Januar stehen.

Neue Küchenkreationen

Wie wäre es mit gesalzenem Lachs und Capelin-Fischrogen in Heu geräuchert oder Lammfilet mit eingelegten Zwiebeln, Grünkohlcréme und Sauerampfersauce als alternativer Festtagskost? Die „New Nordic Kitchen“ ist nicht nur in Copenhagen beheimatet, viele der Pioniere dieses neuen Kochstils kommen aus Island. Sie verwerten klassische nordische Zutaten und bereiten sie auf neue, außergewöhnliche Art und Weise zu. In Restaurants wie Dill, Sjávargrillið, Fish Market oder Silfur können sich Gourmet-Fans auch an Weihnachten von den kreativen Neuschöpfungen auf dem Teller verzaubern lassen. Wer es eher traditionell mag, probiert klassische isländische Weihnachtsspezialitäten wie Schneehühner, geräucherte Würste, Reisbrei mit Mandeln, würzige Plätzchen oder das kunstvoll verzierte Brot „Laufabraud“.

Funken, Lichter und Satire

Die Isländer sind Weltmeister im Feiern und lassen es sich deshalb auch nicht nehmen, das alte Jahr mit einem riesigen Feuerwerk zu verabschieden, das viele Silvesterspektakel in europäischen Städten in den Schatten stellt. Aber vorher gehen sie in die Messe, essen zu Abend, hören das Festtagsprogramm im Radio oder schauen sich „ Áramótaskaupið “ im Fernsehen an, ein Neujahrs-Comedy-Special, bei dem Politiker, Prominente und Wirtschaftsbosse gnadenlos aufs Korn genommen werden. Einen ganz besonderen Lichterzauber erleben Besucher Islands mit etwas Glück auch ohne Silvester: Die faszinierenden Nordlichter kann man im Norden Islands in allen Wintermonaten beobachten.  

Die Fluglinien Icelandair, Iceland Express und WOW Air sowie deutsche Reiseveranstalter wie Neckermann, Ice Adventure oder Nordlandtouristik bieten Wochenend-, Weihnachts-, Silvester- und Winterpakete für Island an.

Weitere Informationen finden Island-Interessierte auf  www. visiticeland .com