Mit einem Motorsegler durch Kroatiens unsagbar schöne Inselwelt schippern. An malerischen Häfen entlang radeln und durch sanft gewellte Hügellandschaften strampeln. Eine Tour mit dem Radkreuzer ist die sportlichste Art, Dalmatien kennen zu lernen.
Leise tuckernd verlässt der Zweimaster das Hafenbecken von Trogir und gibt den Blick auf das Museumsstädtchen frei. Außer einer bunt gemischten Truppe sind Touren- und Elektroräder an Bord. Nachdem die Yacht die Zugbrücke passiert hat, läutet die Schiffsglocke zum Essen. Gestärkt radeln wir von Rogoznica aus durch Weinberge und Pinienwälder. Bevor wir Primošten erreichen, nehmen wir ein Bad in der kristallklaren Adria. Das schwimmende Hotel wartet schon. Wir stellen die Räder an Bord ab.
Kurz vor Šibenik, unserem nächsten Etappenziel, ragt eine malerische Festung aus dem Meer. Fort Sveti Nikola wurde im 16. Jahrhundert auf einer Mini-Insel erbaut, die im Mündungsgebiet des Krka-Flusses liegt. In einer gut geschützten Bucht liegt eine der schönsten Städte Kroatiens. Zu Fuß erkunden wir die grandiose Kathedrale (Eintritt 1,50 Euro) und schlendern durch die verwinkelten Gassen. Das Schiff bringt uns in den Badeort Vodice. Die autofreie Uferpromenade ist wie gemacht für Pedalritter. Kiefern und Steineichen säumen den fast 30 Kilometer langen Weg bis auf die Insel Murter, die durch eine Hebebrücke mit dem Festland verbunden ist. Duftende Thymiansträucher und menschenleere Badebuchten machen den manchmal mühsamen Aufstieg wett.

Ankern in Zadar

Die Kornaten-Inseln und der Naturpark Telašćica sind Skipperparadiese. Sanft gleitet das Schiff im tiefblauen Wasser durch eine faszinierende Mondlandschaft aus schroffen Steilwänden und versteckten Ankerplätzen. Auf Dugi Otok, übersetzt „lange Insel“, schlängelt sich eine von Rosmarin- und Ginstersträuchern gesäumte Panoramastraße durch verträumte Ortschaften. Auf der anderen Inselseite nimmt das Schiff die Fahrradgäste an Bord und steuert Zadar an. Mit ihren römischen Ruinen und Marmorstraßen gleicht die quirlige Küstenstadt einem Freilichtmuseum.
Der allerschönste Platz aber ist die Meeresorgel an der Uferpromenade: Unterhalb der Kaimauer angebrachte Pfeifen und Flöten spielen im Takt der Wellen eine atemberaubende Meeresmelodie. Vor den Toren von Zadar liegen die durch eine Brücke verbundenen Inseln Ugljan und Pašman. Wir radeln durch Olivenhaine und legen mehrere Badepausen ein. Wer nicht strampeln will, ruht sich an Bord aus.

Am jadegrünen Krka-Fluss

Skradin ist Ausgangspunkt für eine Strecke, die man sich nicht entgehen lassen sollte: Eines der größten Naturwunder Europas ist ganz nah. Am Ufer des jadegrünen Krka-Flusses müssen Radler nur dem immer lauter werdenden Rauschen folgen. An den berühmten Krka-Wasserfällen stürzt der Fluss auf einer Länge von 800 Metern schäumend in die Tiefe. Im Visovac-See können Ausflügler baden und ein Kloster besichtigen (8 Euro, stündlicher Bootsverkehr).
Am Ende der 8-Tages-Tour fahren wir durch ein Meer aus Weinreben, Feigenbäumen und Lavendelfeldern, die auf der fruchtbaren Insel Šolta in Hülle und Fülle wachsen. Ein letztes Mal verschmelzen am Horizont grüne Inseln mit der smaragdfarbenen Adria, dann schiffen wir in Trogir aus. Strampeln und Schippern – eine tolle Kombination!
 
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